FACH AUTO TECH: Pech zum Saisonauftakt 2014 im Dubai Autodrome

„Wenn dies die Generalprobe des anstehenden Motorsportjahrs war, dann kann es eigentlich nur perfekt werden.“

„Wir werden die neuen Herausforderungen annehmen, die auf uns zukommen, um Euch, unseren lieben Fans, weiterhin Motorsport mit Schweizer Perfektion zu bieten. Vielen Dank für jeden einzelnen gedrückten Daumen!“ bilanzierte Alex Fach das Ergebnis des 24-Stunden Rennens in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die Zeichen standen beim 24h Dubai für FACH AUTO TECH lange auf Erfolg.

# 4 Otto Klohs (D), Martin Ragginger (A), Sebastian Asch (D), Connor de Phillippi (USA): Auf insgesamt 81 PS-Boliden kämpften mehr als 300 Fahrer aus 41 verschiedenen Nationen in ihren Klassen am Donnerstag vor dem Wüstenmarathon um die Poleposition. Der weiß-rote Porsche des Teams aus Sattel in der Zentralschweiz war von Beginn an unter den Topp-Positionen der GT-Klasse A6 zu finden. „Wir sind ein wenig erstaunt über die Performance unserer Truppe. Könnte es sein, dass andere ihre Karten noch nicht offen gelegt haben?“ fragte sich Teamchef Alex Fach noch am Mittwochabend. Aber: Sebastian Asch, Martin Ragginger, Otto Klohs und auch der Neuzugang, Porsche-Junior Connor de Phillippi aus dem sonnigen Kalifornien, bewegten den 911er stets im Spitzenbereich der Zeitenmessung. Martin Ragginger brannte während des Qualifikationstrainings eine Rundenzeit in den Asphalt, die dem internationalen Fahrerquartett mit der Startnummer #4 einen dritten Startrang bescherte. Alex Fach freute sich besonders für Otto Klohs, der am Rennplatz seinen Ehrentag feierte: „Das ist ein super Geburtstagsgeschenk für unseren Otto.“

Den Auftakt des Rennens zweimal rund um die Uhr übernahm Martin Ragginger. Der Salzburger schuf mit seinen konstant schnellen Umläufen die Basis für Highlights in der Nacht. Nach FACH-Pilot Nr. 1 folgten Otto Klohs, Connor de Phillippi und Sebastian Asch, der bei seinem zweiten Einsatz am Abend die schnellste Rennrunde des Teams markierte. „Die Vier sind mit so viel Druck gefahren, wie in einem Sprintrennen“, konnte sich Alex Fach begeistern. Fahrerwechsel, Tankvorgänge und obligatorische Reifenwechsel spulte die Crew rund um „Lotte“, wie die Zuffenhausener Dame liebevoll genannt wird, tadellos ab. Auch drei Zeitstrafen während der so genannten Code 60 Safety Phase steckte sie mühelos weg.

Nach zehn Stunden hatte die Lady die Führung übernommen. Durch die Nacht hindurch waren sie und die FACH-Mannschaft nicht von der Spitze zu verdrängen. Sieben Stunden lang lag man in Front und baute den Vorsprung kontinuierlich aus bis urplötzlich der Defekt-Teufel zuschlug. Eine Kupplungswelle quittierte ihren Dienst und zwang Sebastian Asch in Runde 432, die Box zwecks Reparaturarbeiten anzusteuern.

Die Instandsetzung erfolgte im Team gewohnt routiniert, dennoch war man bei der Rückkehr ins Renngeschehen bis auf Rang 18 zurückgefallen. Über die letzten Stunden starteten die vier Fahrer eine Aufholjagd; am Ende blieb den FACH-Piloten jedoch nur ein sechzehnter Gesamtrang sowie ein zehnter Platz in der Klasse der A6-Pro Fahrzeuge. Otto Klohs: „Obwohl wir nach 1 1/2 Stunden Reparatur chancenlos waren, haben wir mit Vollgas weiter gemacht und der Konkurrenz gezeigt, dass wir mit Sportsgeist bis ins Ziel fahren.“

# 3 Marcel Wagner, Thomas Fleischer, Heinz Arnold, Marco Zolin, Heinz Bruder: Das Fahrerquintett rund um Marcel Wagner hatte im vergangenen Jahr gezeigt, dass auch ein Amateur-Team ganz vorn mitmischen kann, wenn im Rahmen der Möglichkeiten über 24 Stunden konstant schnell und fehlerlos gefahren wird. Aufs Siegertreppchen wollten die Eidgenossen auch in diesem Jahr wieder steigen.

Die Startnummer #3 war während der ersten Tests und Trainings rund um Position 20 zu finden. Die Eidgenossentruppe sammelte vor allem Erfahrungen, um die Abläufe auf der Strecke und an der Box auf das Renngeschehen zu trimmen. Thomas Fleischer stellte im Qualifying den Porsche 997 GT3 R auf den 30. Startplatz. „Ein 24-Stunden-Rennen gewinnt man nicht mit dem Zeittraining. Da ist noch alles möglich“, erklärte Alex Fach das Resultat.

Das erste Rennviertel gab dem Teamchef recht. Heinz Arnold, Marco Zolin und Thomas Fleischer hatten sich nach fünf Stunden bereits bis auf Rang 19 nach vorn gearbeitet. Auch hier verliefen die Boxenstopps reibungslos. In Runde 129 hievte Marcel Wagner den Rennwagen jedoch beschädigt an die Box. Nach dem plötzlichen Bruch eines Aufhängungsteils war er von der Fahrbahn abgekommen und in die Streckenbegrenzung eingeschlagen.

Die Reparatur nahm zwei Stunden in Anspruch und das Spielchen begann von vorn. Obwohl ohne Chance auf einen der vorderen Ränge, kämpften sich die fünf FACH-Piloten Platz für Platz zurück. Am frühen Samstagmorgen wechselte Marco Zolin in Runde 342 auf Thomas Fleischer als unerwartet der Vortrieb versagte. Für die Schweizer bedeutete es diesmal das Aus.

Alex Fach resümierte das Wochenende: „Wir wissen nicht, warum die „Defekthexe“ sich in Box 11C des Dubai Autodrome so wohl gefühlt hat. Sicherlich sind wir nach dem enormen Kraftaufwand alle etwas enttäuscht. Dennoch können wir mehr als stolz auf das Erreichte sein. Die Fahrer beider Porsche 911 GT3 R fuhren ihre Runden im Training, Quali und Rennen ohne Vorkommnisse, fair und schnell. Das gesamte Team absolvierte die Vorbereitungen der Fahrzeuge sowie die Boxenstopps absolut perfekt. Eigentlich genau die passenden Voraussetzungen für einen Gesamtsieg. Doch es sollte wohl in diesem Jahr nicht sein. Wir blicken trotzdem auf eine schöne Woche im fernen Dubai zurück und gratulieren dem Schweizer Team, dass die Siegerpokale in diesem Jahr entgegen nehmen durfte.“ (petra weddige, motorsport-concepts; Fotos: 24h Dubai)

Rennergebnis:
1. #20  Stadler Motorsport, Ineichen/Ineichen/Matter/Amstutz/Engelhart        Porsche
2. #38  Münnich Motorsport, Münnich/Basseng/Huff                                          Mercedes
3. #2    Black Falcon, Al Qubaisi/Bleekemolen/Al Faisal/Haupt/Christodoulou    Mercedes

16./10. #4 FACH AUTO TECH, Klohs/Ragginger/Asch/de Phillippi               Porsche
— #3     FACH AUTO TECH, Wagner/Fleischer/Arnold/Zolin/Bruder             Porsche